100 Jahre GeWoSüd

2019 war ein ganz besonderes Jahr. Besonders bunt, besonders aufregend und vor allem besonders feierlich: denn die GeWoSüd wurde 100 Jahre alt. Das wollen wir feiern – das ganze Jahr lang, mit tollen Aktionen und Festen und natürlich mit Ihnen! Freuen Sie sich mit uns auf ein Jahr voller Jubiläums-Highlights und kommen Sie mit uns auf die Reise – durch ein aufregendes Jahr 2019 und die turbulente Geschichte der GeWoSüd in Berlin:

Traditionell modern: wie alles begann

Mit dem Lindenhof begann die bald 100-jährige Geschichte der GeWoSüd. Um der Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg zu begegnen, plante und baute die Stadt Schöneberg unter Leitung des späteren Berliner Stadtbaurats Martin Wagner ab 1918 eine Gartenstadt. 1922 wurde diese an die im Jahr zuvor gegründete „Genossenschaft Siedlung Lindenhof“ verkauft. Bis zum Zweiten Weltkrieg wohnten hier mehr als 2.800 Menschen.

Am Anfang zwei Genossenschaften
Bereits 1919 war die „Gemeinnützige Landerwerbs- und Baugenossenschaft Dahlem-Schmargendorf“ gegründet worden. Doch erst 1925 konnte mit dem Bau der ersten Wohnanlage in der Scharzhofberger Straße in Lankwitz begonnen werden. Es folgten Wohnungsbauten in Steglitz, Weißensee, Neukölln, Treptow und Wedding.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg führten zur „Gleichschaltung“ bei Genossenschaften. Ende 1942 wurden Lindenhof- und Landbau-Genossenschaft zwangsvereinigt als „Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Berlin-Süd“.

Nach Zwangsvereinigung im Krieg
Seit 1943 fielen Bomben auch auf den Lindenhof. Bei Kriegsende waren mehr als zwei Drittel der Gebäude zerstört. Der Sitz der Genossenschaft in der Scharzhofberger Straße war sogar völlig zerstört worden. Die Siedlungen in Weißensee und Treptow waren ohne größere Schäden geblieben.

Geteilte Stadt
Durch die Teilung der Vier-Sektoren-Stadt ab 1948 kam der genossenschaftliche Wohnungsbestand im Ostteil unter treuhänderische Verwaltung, später übernommen durch die Kommunale Wohnungsverwaltung. Aus Genossenschaftsmitgliedern wurden Mieter.

Wiederaufbau und Neubau
Während im Westteil der Wiederaufbau der kriegszerstörten Gebäude ab den 50er Jahren im Rahmen der staatlichen Wiederaufbauprogramme erfolgte, wurden im Ostteil auch in den folgenden Jahrzehnten nur Mittel für die unabdingbare Erhaltung des Wohnraums in den Bestand investiert. Im Westteil baute die GeWoSüd weitere neue Wohnungen.

Sanierung nach Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung 1990 kamen die Bestände im Ostteil nach und nach wieder in den Besitz der Genossenschaft, die unverzüglich mit Sanierungsmaßnahmen begann.

Ab den frühen 90er Jahren erfolgten erste Dachgeschossausbauten und die energetische Sanierung des Bestandes. 2008 begann die denkmalgerechte Sanierung der zum Teil 90 Jahre alten Bauten im Lindenhof.

Video: „Martin Wagner weiterbauen: Die Erneuerung der Gartenstadt Lindenhof“

Ausführliches zur Geschichte des Wohnungsbestands auf den Seiten der Wohnanlagen oder in Internetqualität bei YouTube. Hier finden Sie auch das Video „GeWoSüd – Museumswohnung für Gäste“, über die Geschichte einer Wohnung in der Eythstraße 53 in Schöneberg.

Historische und zeitgenössische Bilder aus 100 Jahren GeWoSüd finden Sie hier.