Einen Bürgermeister zum Geburtstag – GeWoSüd feiert 100jähriges Bestehen

Endlich: Die Uhr schlägt 100! Nach zwei Jahren Planungszeit feierte die GeWoSüd gemeinsam mit ihren Mitgliedern, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, und weiteren Gästen am 17. Mai im Lindenhof den Auftakt zu ihrem Festjahr anlässlich des 100jährigen GeWoSüd-Bestehens.

Der Rundgang

Als erstes stand der Rundgang mit Michael Müller durch den Lindenhof auf dem Programm. Vorstandsvorsitzender Norbert Reinelt führte die Gäste u.a. zum Café am See, zur Lindenhof-Grundschule und zur Baustelle des Neuen Torhauses. Neben den architektonischen Besonderheiten des Lindenhofs legte Reinelt viel Wert darauf, die sozialen Vorzüge des genossenschaftlichen Lebens zu erläutern: Angefangen von dem guten Miteinander über das Engagement der vielen Ehrenamtlichen bis zur sozialen Infrastruktur mit “Helfern im Kiez“, Wäscherei und dem beliebten Treffpunkt GeWoHiN bietet die GeWoSüd viel mehr als günstigen Wohnraum. Dass die GeWoSüd auch Verantwortung für ihr Umfeld übernimmt, wurde den Festgästen am Beispiel der Lindenhof-Grundschule verdeutlicht: Ohne das Engagement der Genossen wäre diese Schule längst geschlossen. Heute platzt sie aus allen Nähten. Abschließend enthüllte die Festgesellschaft das neue Wandbild am Tanzsaal, auf dem das historische Ledigenheim vor seiner Zerstörung zu sehen ist.

Das Programm im Tanzsaal

Den Startschuss für die offiziellen Worte zum Jubiläum gab der Aufsichtsratsvorsitzende Markus Hofmann, der die Gäste herzlich begrüßte. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller hob in seinem Grußwort die besondere Leistung der Wohnungsgenossenschaften und speziell der GeWoSüd für das soziale Miteinander und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums hervor. Auch für Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler ist das Engagement der Genossenschaft ein Vorbild, das es zu stärken gilt. Diese Unterstützung griff auch Maren Kern, Vorstand des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU), dankbar auf. Sie mahnte schnellere Entscheidungen, etwa im Bereich des Denkmalschutzes sowie bei den Baugenehmigungen, und mehr bezahlbares Bauland für ihre Mitglieder und die gesamte Immobilienbranche an.

Kultur im Lindenhof

Im zweiten Teil des Programms präsentierte die GeWoSüd noch einmal ihre Stärken: Das Miteinander von Jung und Alt, von Moderne und Tradition. Von der Lindenhofer Singegruppe, unterstützt von Mitgliedern des Konzertchores Friedenau, wurde ein eigens für den Geburtstag getextetes Lied uraufgeführt. Schüler der Lindenhof-Grundschule zeigten eine Zeitreise durch die letzten 100 Jahre anhand der Geschichte ihrer Schule. Anschließend las Stephan Hähnel aus dem Familienroman seines Freundes, dem mittlerweile verstorbenen Autor Horst Bosetzky. Dieser Roman spielt natürlich auch im Lindenhof. Passend zu den Epochen der Lesung präsentierten drei Tanzpaare des TTC Carat Berlin e. V. ihre Choreographie zu eingängigen Liedern ergänzt um eine Hip-Hop-Darbietung einer Jugendgruppe des Tanzsportvereins Rot Gold Berlin e.V. Bewegt von den Eindrücken der zahlreichen Reden und Aufführungen nutzten viele Gäste den späten Nachmittag noch für angeregte Gespräche oder einfach für ein kleines Sonnenbad inmitten des herrlichen Lindenhofs.

Sehen Sie hier Impressionen von unserer Auftaktveranstaltung.

Großes Jubiläum, großes Presseecho: unsere Auftaktveranstaltung macht Schlagzeilen

Große Ereignisse werfen nicht nur ihre Schatten voraus. Sie sorgen auch für lautes Rascheln im Blätterwald: Die großen Berliner Medien haben rund um die festliche Auftaktveranstaltung unseres Jubiläumsjahres berichtet. Aber lesen Sie selbst!

Berliner Morgenpost
Berliner Woche
Berliner Kurier
Bild-Zeitung
BZ
BBU

100 Jahre GeWoSüd

2019 war ein ganz besonderes Jahr. Besonders bunt, besonders aufregend und vor allem besonders feierlich: denn die GeWoSüd wurde 100 Jahre alt. Das wollen wir feiern – das ganze Jahr lang, mit tollen Aktionen und Festen und natürlich mit Ihnen! Freuen Sie sich mit uns auf ein Jahr voller Jubiläums-Highlights und kommen Sie mit uns auf die Reise – durch ein aufregendes Jahr 2019 und die turbulente Geschichte der GeWoSüd in Berlin:

Traditionell modern: wie alles begann

Mit dem Lindenhof begann die bald 100-jährige Geschichte der GeWoSüd. Um der Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg zu begegnen, plante und baute die Stadt Schöneberg unter Leitung des späteren Berliner Stadtbaurats Martin Wagner ab 1918 eine Gartenstadt. 1922 wurde diese an die im Jahr zuvor gegründete „Genossenschaft Siedlung Lindenhof“ verkauft. Bis zum Zweiten Weltkrieg wohnten hier mehr als 2.800 Menschen.

Am Anfang zwei Genossenschaften
Bereits 1919 war die „Gemeinnützige Landerwerbs- und Baugenossenschaft Dahlem-Schmargendorf“ gegründet worden. Doch erst 1925 konnte mit dem Bau der ersten Wohnanlage in der Scharzhofberger Straße in Lankwitz begonnen werden. Es folgten Wohnungsbauten in Steglitz, Weißensee, Neukölln, Treptow und Wedding.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg führten zur „Gleichschaltung“ bei Genossenschaften. Ende 1942 wurden Lindenhof- und Landbau-Genossenschaft zwangsvereinigt als „Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Berlin-Süd“.

Nach Zwangsvereinigung im Krieg
Seit 1943 fielen Bomben auch auf den Lindenhof. Bei Kriegsende waren mehr als zwei Drittel der Gebäude zerstört. Der Sitz der Genossenschaft in der Scharzhofberger Straße war sogar völlig zerstört worden. Die Siedlungen in Weißensee und Treptow waren ohne größere Schäden geblieben.

Geteilte Stadt
Durch die Teilung der Vier-Sektoren-Stadt ab 1948 kam der genossenschaftliche Wohnungsbestand im Ostteil unter treuhänderische Verwaltung, später übernommen durch die Kommunale Wohnungsverwaltung. Aus Genossenschaftsmitgliedern wurden Mieter.

Wiederaufbau und Neubau
Während im Westteil der Wiederaufbau der kriegszerstörten Gebäude ab den 50er Jahren im Rahmen der staatlichen Wiederaufbauprogramme erfolgte, wurden im Ostteil auch in den folgenden Jahrzehnten nur Mittel für die unabdingbare Erhaltung des Wohnraums in den Bestand investiert. Im Westteil baute die GeWoSüd weitere neue Wohnungen.

Sanierung nach Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung 1990 kamen die Bestände im Ostteil nach und nach wieder in den Besitz der Genossenschaft, die unverzüglich mit Sanierungsmaßnahmen begann.

Ab den frühen 90er Jahren erfolgten erste Dachgeschossausbauten und die energetische Sanierung des Bestandes. 2008 begann die denkmalgerechte Sanierung der zum Teil 90 Jahre alten Bauten im Lindenhof.

Video: „Martin Wagner weiterbauen: Die Erneuerung der Gartenstadt Lindenhof“

Ausführliches zur Geschichte des Wohnungsbestands auf den Seiten der Wohnanlagen oder in Internetqualität bei YouTube. Hier finden Sie auch das Video „GeWoSüd – Museumswohnung für Gäste“, über die Geschichte einer Wohnung in der Eythstraße 53 in Schöneberg.

Historische und zeitgenössische Bilder aus 100 Jahren GeWoSüd finden Sie hier.

Chronik

5.000 Mitglieder, 2.600 Wohnungen, zwölf Standorte – seit ihrer Gründung vor 100 Jahren hat die GeWoSüd viel erreicht und ist aus dem Berliner Stadtbild nicht mehr wegzudenken.

Ein ganzes Jahrhundert in einem Buch

Dieses große Jubiläum nehmen wir zum Anlass, die Geschichte unserer Genossenschaft in einer Chronik Revue passieren zu lassen. Auf 154 Seiten, die viele historische sowie moderne Aufnahmen rund um die Wohnanlagen unserer Genossenschaft zeigen, unternehmen wir einen chronologischen Streifzug durch die vielschichtige Historie der GeWoSüd.

Die Kapitel sind unterteilt in die Baugeschichte und die Lebensumstände der Bewohner unserer Genossenschaft. Dabei untermauern zahlreiche zeitgenössische Fotos und Dokumente den Zeitgeist der jeweiligen Epoche. Kommen Sie mit auf eine faszinierende Reise, die nicht nur die Geschichte und Entwicklung der GeWoSüd dokumentiert, sondern auch die Geschichte und Entwicklung Berlins widerspiegelt!

Die Chronik kann per E-Mail an 100@gewosued.de zu einem Preis von 10,- Euro bestellt werden.

Roman

Gerhard Wohlert-Südhoff und die Seinen

Unter diesem Titel hat der bekannte Berliner Autor Horst Bosetzky anlässlich des 100. Jubiläums der GeWoSüd einen Roman verfasst, in dessen Zentrum der Lindenhof und seine Bewohner stehen. Portraitiert wird die Familie von Gerhard Wohlert-Südhoff, dessen Anfangsbuchstaben und Leben wie schicksalhaft verwoben sind mit der GeWoSüd.

Der Roman kann per E-Mail an 100@gewosued.de zu einem Preis von 5,- Euro bestellt werden.

Jubiläumsset

Das Vorteilsset zum großen GeWoSüd-Jubiläum

Die größten Jubiläumshighlights abgreifen und dabei auch noch sparen: das geht mit unserem Jubiläumsset. Hier sind die GeWoSüd-Chronik und der Roman „Gerhard Wohlert-Südhoff und die Seinen“ bereits inklusive. Und obendrauf gibt es noch unseren stylischen Zugbeutel.

Das Set kann per E-Mail an 100@gewosued.de zu einem Preis von 15,- Euro bestellt werden.

Parkfest 2019

100 Jahre – 100 Helfende

100 Personen zu finden, die im Jubiläumsjahr ehrenamtlich beim Parkfest helfen, war unsere optimistische Hoffnung… und es halfen viel, viel mehr! Schon am Freitag verlegten Helfer des Elektroteams die Stromkabel im Park– mehrere Firmen lieferten die Ausrüstung und bauten die Bühne auf.

Samstag, 10 Uhr: Viele fleißige Hände richten die Stände ein und dekorieren für das Fest.

14 Uhr: Drei Salut-Schüsse eröffnen das Jubiläums-Parkfest.

Über 400 Kinder nutzen die Spielangebote, auf der Tanzfläche finden verschiedene Darbietungen statt und die Band Crossroads hat drei bejubelte Auftritte.

18 Uhr: Der Bonbonregen beendet das Kinderfest; Aufsichtsrats-vorsitzender Markus Hofmann, Vorstand Matthias Löffler und Bezirksstadtrat Jörn Oltmann begrüßen die Gäste.

Ab 18.15 Uhr: Weitere Tanzaufführung „Zille sein Milljöh“ vom TurnierTanzClub Carat und anschließend „Call a disco“ sorgen für gute Stimmung. Die Tanzfläche ist bis zum letzten Lied fast durchgängig voll.

22.05 Uhr: Eine Kombination aus Feuerwerk und Lasershow begeistert die Parkfest-Gäste und beendet das tolle Fest.

Am nächsten Tag, 9 Uhr: Schon früh am Sonntagmorgen sind zahlreiche Ehrenamtliche erschienen, die gemeinsam die „Hinterlassenschaften“ des Festes beseitigen.

12 Uhr: Das Veranstaltungsgelände ist schon wieder aufgeräumt und die Helfenden lassen die arbeitsreiche Zeit gemeinsam im Park ausklingen.

Ein großes Dankeschön den Engagierten, ohne die ein Fest dieser Art nicht möglich wäre!

Sehen Sie hier Impressionen von unserem Parkfest 2019.










(Foto)Wettbewerb

Unsere Jury, bestehend aus Nutzern und Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrates, hat aus den vielen tollen Einsendungen die Sieger ausgewählt. Diese wurden auf unserer großen Jubiläumsparty am 26. Oktober 2019 bekanntgegeben.

Und das sind die Sieger:


1. Platz Gerd-Kristian Nawe

Als in den 1950er Jahren die Parkplätze zwischen Waschküche und Reglinstraße 26 gebaut wurden, verhinderte Gerd-Kristian Nawe gemeinsam mit anderen Kindern des Lindenhofs, dass die Bauarbeiter diesen Baum einfach beseitigten. Die Kinder überzeugten die Bauarbeiter, den Baum stattdessen umzupflanzen. Und heute? Heute steht die Mispel noch immer – zwar etwas bedrängt von aktuellen Bauarbeiten, aber geschützt. Sie hat allen Widrigkeiten getrotzt und hat sich prächtig entwickelt und wird hoffentlich noch lange die Grünanlagen GeWoSüd zieren.

Diese kleine Geschichte über diesen Baum symbolisiert in besonderer Weise die nun 100-jährige Geschichte der GeWoSüd, zeugt von Naturliebe und sozialem Engagement der Bewohner. Viele Menschen haben sich von Anfang an bis heute für die Genossenschaft eingesetzt ganz im Sinne des Leitbildes „Wer bei der GeWoSüd wohnt, lebt im Miteinander. Jeder Einzelne trägt Verantwortung für umsichtigen, solidarischen Umgang miteinander. So leben wir die genossenschaftliche Idee“.

Für diese kleine Momentaufnahme aus dem Leben im Lindenhof und sein Engagement für das unmittelbare Umfeld, kann sich Gerd-Kristian Nawe auf einen Aufenthalt im Hotel Lindenhof Bad Schandau im Wert von 1.000,- EUR freuen.

2. Platz Familie Behrend

Für diesen Beitrag hat sich eine ganze Familie daran gemacht, ihre Familiengeschichte in Form einer Fotomappe unter dem Motto „Jung oder alt – wir wohnen gerne hier“ gestalterisch umzusetzen.

Das Besondere daran ist, dass die Familie bereits über fünf Generationen seit 1919 bei der GeWoSüd lebt und dieser Beitrag unter ähnlichen eingereichten Familiengeschichten durch seine aufwändige und anschauliche Gestaltung hervorsticht.

Wir gratulieren Familie Behrend zu diesem gelungenen Beitrag, der die Familiengeschichte mit der Geschichte der GeWoSüd verknüpft.

Familie Behrend hat für ihren Beitrag einen Einrichtungs-Gutschein im Wert von 800,- EUR gewonnen.


3. Platz Jens Lippold/ Sabine Gittel

Der Wettbewerbsbeitrag auf dem 3. Platz ist ein Foto der dreijährigen Lya, die hier quietschvergnügt auf der Wiese am Lindenhof-Weiher den Seifenblasen hinterherjagt. Familie Lippold/ Gittel erfreut sich täglich als Familie daran, in dieser einmaligen Umgebung des Lindenhofs zu leben und ihre Kinder in diesem toll gepflegten, verkehrsberuhigten sowie behüteten Umfeld aufwachsen zu lassen.

Der Jury hat besonders gefallen, dass das Foto zeigt, wie sich die junge Generation der Genossenschaftskinder mit einer luftigen Leichtigkeit (Seifenblasen!) vor dem Hintergrund der historischen, liebevoll modernisierten Wohngebäude von 1919 bewegt. Dieser Beitrag entspricht anschaulich dem Leitbild der GeWoSüd „eine Oase in der Großstadt – traditionell modern“.

Einen Einkaufsgutschein im Wert 500,- EUR gab es für Lya und Ihre Familie für diesen tollen Beitrag.

Sonderpreis der JuryAngelika Lindenthal

Angelika Lindenthal erhält einen Sonderpreis für ihre besonders intensive und vielfältige Auseinandersetzung mit der Natur in den genossenschaftlichen Grünanlagen und Veränderungen in der Nachbarschaft in Prosa, Lyrik und Fotos. Ihre aufwändig gestaltete Broschüre sprengt den Rahmen des Wettbewerbs. In Würdigung dieses besonderen Beitrags hat die Jury entschieden, Angelika Lindenthal einen Sonderpreis zuzuerkennen.